In der Kita St. Pius sind die Kinder Gäste, die nach dem Weg fragen.
In einer individuellen, ihren Bedürfnissen entsprechenden Eingewöhnungszeit mit ihrer Bezugsperson finden sie Kontakt zu den Erzieher:Innen und bewältigen in ihrem eigenen Tempo die Übergänge. Sie lernen mit Hilfe des Beziehungsdreiecks Kind - familiäre Bezugsperson – Erzieher:In die Räumlichkeiten und das Kita-Geschehen kennen und orientieren sich in ihrem neuen Lebensbereich.
Sowohl im Tagesablauf als auch bei Angeboten und Aktionen werden alle Kinder in unserem Haus entsprechend ihrer Entwicklung gefördert und gefordert. Während des Tages stehen ihnen die verschiedenen Räume der Kita ebenso nach Absprache zur Verfügung wie das jeweilige Außengelände des Standorts.
Im letzten Kita-Jahr erleben die Vorschulkinder innerhalb ihrer jeweiligen Gruppe zusätzliche alltagsintegrierte Impulse und Lernangebote zur Vorbereitung auf die Schule. Diese finden sowohl innerhalb des Tagesablauf als auch in Form von besonderen Angeboten in der nahen und fernen Umgebung statt. Mit Hilfe dieser Angebote erweitern die Kinder ihren Erfahrungsbereich und werden auf besondere Situationen vorbereitet.
Ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern garantiert eine kontinuierliche Entwicklung und eine gute Vorbereitung auf den neuen Lebensabschnitt.
Die gute Zusammenarbeit mit dem Elternausschuss und dem Förderverein der Katholischen Kita St. Pius Bad Neuenahr-Ahrweiler unterstützt die pädagogische Arbeit und garantiert regelmäßig besondere Aktionen für die Kinder und ihre Familien.
Institutionen vor Ort wie Grundschulen, Stadtverwaltung, Kreisverwaltung, Familienbildungsstätte, Kinderschutzbund u.ä. sind seit langer Zeit feste Kooperationspartner der Kita.
Tagesablauf
Das Begrüßen und Verabschieden im Kindergartentag
Der Besuch in der Kindertageseinrichtung bedeutet für die Kinder eine Trennung.
Mit der morgendlichen Begrüßung gestalten wir diese Situation bewusst und unterstützen die Kinder dabei. Wir begrüßen jedes Kind und seine Eltern individuell und freundlich. Gemeinsam entwickeln wir Rituale, die dem jeweiligen Kind Sicherheit und Orientierung geben. Uns ist es wichtig, dass sich die Kinder wohlfühlen und Vertrauen zu uns fassen. Von dieser Basis aus können die Kinder die zunächst noch unbekannte Umgebung erkunden und Kontakt zu den anderen Kindern aufnehmen.
Nachdem Sie sich von ihrem Kind verabschiedet haben, unterstützen wir Erzieher jedes Kind, entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse und seinem eigenen Tempo in den Tag zu finden. Ein gelungener Start ermöglicht es den Kindern, sich auf das aktuelle Tagesgeschehen einzulassen.
Genauso wichtig wie ein guter Start ist auch eine gute Verabschiedung. Wir legen auch hier Wert auf eine wertschätzende und individuelle Vorgehensweise, um den Kindern das Gefühl des Wahr- und Angenommenseins zu vermitteln. Ein gutes Gefühl beim Abschied motiviert für den folgenden Tag.
Das Freispiel im Kindergartenalltag
Im Freispiel erleben die Kinder einen selbst bestimmten Ablauf. Das Kind darf entscheiden, mit wem es spielen möchte, womit es spielen möchte und wie lange es spielen möchte.
Das Freispiel ist für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Es werden motorische, kognitive und sprachliche Fähigkeiten gefördert, gleichzeitig wird die Fantasie und Kreativität angeregt.
Die Aufgabe der pädagogischen Fachkraft besteht im Freispiel darin, die Kinder in ihrem Spiel zu unterstützen und zu begleiten.
Über die Beobachtungen der Kinder erhält der / die Erzieher:in wichtige Informationen über Entwicklungsstand, Interessen der Kinder, Freundschaften, Konfliktlösungen usw.
Spielen bedeutet für Kinder lernen!
Spielen bedeutet auch, Ideen selbst entwickeln, ausprobieren, neu beginnen, Lösungen finden, andere Perspektiven einnehmen, Erfahrungen sammeln, Rollen finden, Regeln testen + einhalten.
Das gemeinsame Frühstück im Kindergarten
In allen Gruppen findet gegen 8.45 Uhr ein gemeinsames Frühstück statt. Die Kinder werden zur Selbständigkeit angeregt (Tasche holen, Tisch decken, Frühstück selbständig auspacken). Dies ist uns sehr wichtig, da die Kinder hier ausreichend Zeit haben, ihr Frühstück zu genießen und sich, ähnlich wie zu Hause, als Gemeinschaft zu sehen. Die Kinder schütten sich selbständig ihre Getränke (Wasser, Tee, Milch) ein, dies schult die Feinmotorik und die Auge-Hand-Koordination.
Durch das selbständige Tischdecken und Abräumen lernen sie alltägliche Abläufe kennen.
Währenddessen werden untereinander intensive Gespräche geführt, was die Sprachentwicklung der Kinder schult.
Der Morgenkreis im Kindergarten
Der Stuhlkreis ist ein wichtiger Bestandteil im Kindergartenalltag.
Die ganze Gruppe kommt zusammen, es werden verschiedene Lerninhalte vermittelt und die Kindern lernen grundlegende Kommunikationsregeln kennen. Im Morgenkreis dürfen alle Kinder gleichberechtigt mitentscheiden und mitbestimmen.
Es werden eine große Anzahl an Kompetenzen angesprochen:
- Einfühlungsvermögen
- Verständnis für andere Kinder
- Gemeinschaftsgefühl
- Denkfähigkeit
- Kreativität
- Konfliktfähigkeit
- Sprachverständnis, Wortschatz
- Einbringen des eigenen Standpunktes
- Mitbestimmung
- Konzentration
- Ausdauer
- Regelverständnis und Umsetzung
- Kompromissbereitschaft
Gleichzeitig ist der Morgenkreis für die Kinder mit Spiel und Spaß verbunden.
Die verschiedenen Lerninhalte werden umgesetzt, z.B.
- Kreisspiele / Bewegungsspiel
- Lieder, z.B. Rhythmusgefühl, Textsicherheit
- Bilderbuchbetrachtungen / Kamishibai (Bilderbuchkino)
- Wortschatzerweiterungen, z.B. durch Obstkarten
- Kinderbefragungen / Abstimmungen
- Kimspiele z.B. hören, sehen, fühlen, riechen
- Reime, Gedichte
- Wissensvermittlung zu verschiedenen Themen, z.B. gesunde Ernährung, mein Körper, Ostern, Weihnachten, Jahreszeiten, Tiere, Obst usw.
Das offene Angebot im Kindergartenalltag
Hinter dem Begriff „offenes Angebot“ stehen die Tätigkeiten, die die Fachkräfte den Kindern täglich während des Freispiels anbieten. Dies geht von Bastelangeboten über Experimente bis hin zu Bewegungsangeboten. Durch die „offenen Angebote“ möchten wir die Selbständigkeit und die natürliche Neugier der Kinder anregen, ihre Entscheidungskompetenz fördern und ihren Mut zu „Neuem“ stärken. Die Kinder werden zum Nachdenken und Ausprobieren angeregt. Sie sammeln über spielerische Aktivitäten neues Wissen, neue Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Das Spielen auf dem Außengelände
Die Kinder erhalten die Gelegenheit, ihren Bewegungsorganismus auf vielfältige Weise zu schulen. Die Außenanlage bietet den Kindern mit ihren verschiedenen Spielgeräten und -möglichkeiten Platz zum Toben. Sie probieren den eigenen Körper aus und lernen, sich auf unterschiedlichen Untergründen/Bodenbeschaffenheiten zu bewegen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten (z.B. Gehen, Laufen, Klettern, Springen, Fangen und Werfen). Die Kinder fördern zudem ihre konditionellen (z.B. Kraft und Ausdauer) und koordinativen Fähigkeiten (z.B. Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeiten).
Die Bewegung im Kindergartenalltag
„ Bewegung ist lernen, lernen ist Bewegung“
Bewegung schult die Wahrnehmung der Kinder. Dabei werden vor allen Dingen die Raumerfahrung, das Körperbewusstsein, das Koordinationsvermögen und der Gleichgewichtssinn gefordert und weiterentwickelt.
Sie unterstützt die Entwicklung von sozialer Kompetenz (Fairness, Solidarität, Toleranz, Rücksichtnahme, Konflikt- und Kompromissfähigkeit, Hilfsbereitschaft).
Bewegung ermöglicht den Kindern, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen, zu erkunden, zu erproben und somit Erfahrungen zu sammeln.
Bewegungsangebote sind ein Stück Gesundheitsvorsorge und können dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden, da die Kinder in ihren motorischen Fähigkeiten geübt sind.
Bewegung findet nicht nur in der Turnhalle statt, sondern im gesamten Kitaalltag.
Das Mittagessen im Kindergarten
Im Rahmen des gemeinsamen Mittagessens werden Sozial- und Alltagskompetenzen entwickelt. Das gemeinsame Essen in der Kita bietet dementsprechend ein weites Feld, um die Kinder beim Erlernen von grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zu unterstützen. Hierzu zählen unter anderem das eigenständige Aussuchen der Mahlzeit (in Bezug auf die Menge und die Auswahl der Lebensmittel) sowie das Einschenken der Getränke.
Wir legen Wert auf die Vermittlung und das Einüben von Esskultur und Tischsitten, um im gegenseitigen Respekt die Tischgemeinschaft zu gestalten.
Unsere Esskultur zeigt sich im gemeinsamen Tischgebet, dem Umgang mit Messer, Gabel und Serviette und dem selbständigen holen von Essen und Getränken.
Zudem fördert die Tischgemeinschaft die Kommunikation und macht das gemeinsame Essen zum Wohlfühlerlebnis.
Das Schlafen/Ruhen im Kindergarten
Im Gruppengeschehen erkennen die pädagogischen Fachkräfte durch das Beobachten verschiedener Alltagssituationen, ob Kinder Müdigkeit zeigen. Dabei teilen die Kinder durch Mimik, Gestik oder persönliche Ansprache ihr Schlafbedürfnis mit. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, individuelle Rückzugsmöglichkeiten wie Schlafraum, Nebenraum, Puppenecke, Sofa etc. zu nutzen. Dabei erfahren die Kinder eine individuelle Schlafbegleitung durch die Fachkraft (z.B. Schnuller, Kuscheltier, Singen etc). Die Schlafdauer ist abhängig vom Kind.
Nach dem Mittagessen findet in allen Gruppen eine Ruhezeit statt, dabei schaffen die ErzieherInnen eine beruhigende Atmosphäre durch das Abdunkeln der Räume mit kleinen Lichtquellen. Die Kinder können zwischen Vorlesegeschichten oder Hörspielen entscheiden. Die Kinder suchen sich einen Platz auf den Teppichen, dabei stehen ihnen Kissen zur Verfügung. Im Anschluss an die Ruhezeit können die Kinder wieder spielen. Bei Einzelfällen im Kitaalltag ermöglichen die Fachkräfte den Kindern individuelle Ruhemöglichkeiten innerhalb der Räumlichkeiten.
Die Vorschularbeit im Kindergarten
Das letzte Jahr in der Kita ist für die Kinder eine aufregende Zeit. Die Vorschulkinder freuen sich in der Regel über ihre neue Rolle, genießen es, nun die „Großen“ zu sein und blicken mit Spannung auf die baldige Einschulung.
Die meisten Kompetenzen, die Kinder brauchen um für die Anforderungen für die Schule gerüstet zu sein, lernen sie ganz nebenbei im Alltag in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen und ihrer eigenen Umwelt. Den Kindern soll bewusst gemacht werden, was sie schon alles können, um ihre Bereitschaft zu steigern, sich auf Neues einzulassen. Wir geben ihnen Raum zum Entwickeln eigener Ideen, um ihre Kreativität und selbständiges Arbeiten zu fördern. Dabei ist es wichtig ihre Interessen zu berücksichtigen, sie bei Selbstlernprozessen zu begleiten sowie ihnen mit Wertschätzung zu begegnen.
Es werden gezielte Angebote für die Vorschulkinder geschaffen wie Ausflüge z.B. Bauernhof, Museum, Zoo, Feuerwehr usw.; Weltkindertag; Projekttage der Grundschulen etc.
Die Kinder erarbeiten sich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten individuell in ihrem eigenen Tempo.
Gleichzeitig lernen sie verschiedene Kompetenzen:
• Regel lernen und einhalten
• Andere Ausreden lassen und zuhören
• Lernen mit kleinen Enttäuschungen und Niederlagen umzugehen
• Sich in die neue Gruppe zu integrieren
• Freundschaften schließen
• Verantwortung für sich und andere zu übernehmen
• An Entscheidungsprozessen teilhaben
• Konflikte auszuhalten
• Rücksicht auf andere nehmen
• Sich trauen vor der Gruppe zu sprechen
• Sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu hinterfragen
• Geduld haben
• Ausdauer
• Konzentrationsfähigkeit