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Kita St. Matthias Neuwied Kita St. Matthias Neuwied

Kurzvorstellung

Unsere Einrichtung arbeitet nach dem Prinzip der "gruppenstrukturierten Öffnung". Somit erfolgt die Begleitung der Kinder in fünf Bezugsgruppen und den sechs Funktionsräumen. Hierbei ist uns eine ausgewogene Balance zwischen selbstbestimmtem Lernen und dem damit verbundenen Ausbau der kindlichen Autonomiekompetenz einerseits – sowie dem Ausbau der kindlichen Bindungskompetenz in Gruppenstrukturen andererseits – ein wichtiges Anliegen. Eine wertschätzende Kommunikationskultur - in der gesamten Kinderhausgemeinschaft – ist uns sehr wichtig und trägt dazu bei, dass die Kinder ein positives Selbstkonzept entwickeln. Im Kleinkinderbereich werden in zwei Gruppen insgesamt 22 Kinder im Alter von acht Wochen bis zum dritten Lebensjahr betreut. Seit 1993 verfügen wir über fundierte Erfahrungswerte in der Kleinkinderbetreuung für Kinder unter einem Jahr – welche aus einem richtungsweisenden Modellprojekt hervorging. Die partizipative Alltagsgestaltung durch die Kinder ist uns sehr wichtig und wird unter anderem durch Kinderkonferenzen und dem Kinderhausparlament umgesetzt. Diese partizipativen Strukturen – welche explizit dem Kinderschutz, den Kinderrechten, der Partizipation, dem demokratiebewussten Handeln sowie dem Beschwerdeverfahren für Kinder dienen – liegt uns ganz besonders am Herzen. Unser selbstgekochtes Mittagessen wird aus regionalen und saisonalen Zutaten in eigener Großküche nach dem "Bremer Ernährungskonzept" frisch zubereitet. Zutaten aus dem eignen “Kinderhaus-Garten“ ergänzen dabei die Zutatenliste. Die Eltern leisten einen aktiven und wichtigen Beitrag in der Kinderhausgemeinschaft und bringen sich nicht nur im Kita-Beirat, Elternausschuss und Förderverein ein, sondern auch bei vielen weiteren Aktionen. Dies ist ein Fundamentbaustein einer erfolgreichen Erziehungspartnerschaft, um die Kinder auf ihrem Entwicklungsweg zu gesunden, resilienten und mündigen Menschen zu begleiten.  

Kinderhaus St. Matthias

Thomas Bläsche
Standortleitung
An der Matthiaskirche 1
56564 Neuwied
Stadt Neuwied

 

Öffnungszeiten:

Mo-Fr: 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Betreuungsangebot

Altersgrenzen (Aufnahmen von/bis): ab 8 Wochen bis Schuleintritt
Plätze insgesamt: 100
Plätze für Kinder unter zwei: 7
Plätze für Kinder von zwei bis Schuleintritt: 93
Plätze für 1. bis 4. Schuljahr: 0
Ganztagsplätze (10 Stunden mit warmem Mittagessen): 67
Plätze 7 Stunden mit Lunchpaket: 33

Wie wir arbeiten

Im Sinne von Janusz Korczak werden Kinder nicht erst zu Menschen – sie sind bereits welche von Anfang an. Dieses Bild vom Kind begreift das Kind nicht als defizitäres Wesen, sondern als Person von Anfang an mit Fähigkeiten, Fertigkeiten und Rechten. 


Der bekannte Pädagoge und Gründer der Reggio-Pädagogik Loris Malaguzzi beschreibt dies folgendermaßen:
„Kinder haben die Fähigkeit und das Recht, auf eigene Art wahrzunehmen, sich auszudrücken und ihr Können und Wissen zu erfahren und zu entwickeln. Sie wollen lernen und haben ein Recht auf ihre Themen, sowie auf ein genussreiches Lernen. Sie haben ein großes Vergnügen zu verstehen, zu wissen und sich an Problemen zu messen, die größer sind als sie selbst.“

Kinder werden daher als Akteure ihrer individuellen Bildungsprozesse wahrgenommen, die sich selbst und aktiv ihr eigenes Bild von der Welt konstruieren. Dieser Grundgedanke des sich selbst bildenden Kindes entspricht nicht nur aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Frühpädagogik, sondern steht in engem Zusammenhang mit dem christlichen Menschenbild. Jeder Mensch ist ein Geschöpf und Ebenbild Gottes mit eigener Würde – die stets zu achten ist! 
Daraus ergibt sich, dass die Erwachsenen Begleiter, Beobachter, Zuhörer und Impulsgeber der Kinder sind. 

Damit die Kinder sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln, achten wir im Alltag und in Projekten besonders auf den Ausbau der Resilienz auf Grundlage der Salutogenese. 
Hierzu entwickelt und braucht das Kind:
1) Vertrauensvolle, emotionale und stabile Bindungen zu Bezugspersonen!
2) Kindern die eigenen Stärken bewusstmachen!
3) Eigenaktivität fördern und vorschnelle Hilfen vermeiden!
4) Das Kind unabhängig von seiner Leistung wertschätzen!
5) Individuelle Bezugsnormen setzten und kein Kind mit anderen Kindern vergleichen!
(vgl. Renate Zimmer, KiGa Heute, Hauptsache gesund, 04.2001)

Das Fundament unserer Arbeit ist unsere Grundhaltung, welche auf unseren Leitsätzen und unserem Leitbild basieren! 
Uns ist wichtig, dass wir unsere Grundhaltung für andere und uns erfahrbar machen und diese selbstkritisch und authentisch leben. Für unsere Arbeit bedeutet dies, dass wir unsere Haltung, unsere Strukturen und Abläufe kontinuierlich reflektieren und hinterfragen.   
Aus unserer Grundhaltung leiten sich die drei Arbeitsgrundsätze ab, auf welchen unsere Projekte, Angebote und Kooperationen aufbauen. Elemente der Reggio-Pädagogik ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch die drei Arbeitsgrundsätze.


Unsere drei Arbeitsgrundsätze sind: 

1. Ganzheitlichkeit
2. Situationsorientiert 
3. Inklusionsorientiert 
& Elemente der Reggio-Pädagogik

I. Ganzheitlichkeit:
Seit Pestalozzi ist bekannt, dass Menschen am Nachhaltigsten lernen, wenn sie dies mit Kopf, Herz und Hand tun. Denn der Mensch ist kein eindimensionales Wesen. Nach Loris Malaguzzi hat ein Kind hundert Sprachen, hundert Hände, hundert Gedanken, hundert Weisen zu denken, zu spielen, zu sprechen, zu staunen, zu lieben, hundert Freuden zu Singen und zu verstehen, hundert Welten zu entdecken, hundert Welten zu erfinden, hundert Welten zu träumen und hundert, und hundert und aberhundert mehr. Daher nehmen bei uns neben den traditionell privilegierten kognitiven intellektuellen Feldern der körperliche Entwicklungsaspekt (z. B. Grob- und Feinmotorik, Psycho- und Sensomotorik, Körperbewusstsein) sowie die sozial-emotionalen Lernimpulse (z. B. Selbst- und Fremdwahrnehmung, Gefühle, Moral und Regelbewusstsein) eine ebenso große Bedeutung ein wie alle Möglichkeiten der Kinder die Welt selbst zu erschließen und sich hierdurch - sowie durch die Interaktion mit den Mitmenschen und der Umwelt weiterzuentwickeln. Auch das „Forscher-Interesse“ der Kinder wird durch eine vorbereitete Umgebung (z. B. Forscherwerkstatt Außengelände und Forscherutensilien im kleinen Besprechungsraum) eine besondere Beachtung geschenkt. 

II. Situationsorientierter Ansatz:   
Im Kinderhaus richten wir uns nach dem Situationsorientierten Ansatz nach Armin Krenz. Das heißt, dass wir die Impulse und Lebenssituationen der Kinder aufgreifen und darauf eingehen. Kinder lernen ständig und intrinsisch motiviert! Wir nehmen die Interessen und die Lernthemen der Kinder bewusst wahr und unterstützen sie in ihrem Selbstbildungsprozess. Hierbei ist es wichtig, dass wir uns selbst zurück-nehmen um Raum für die Kinder zu bieten. 
Voraussetzung hierfür ist eine individuelle und gezielte (strukturierte und unstrukturierte) Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung des einzelnen Kindes und der Gruppe. Dabei ist Beob-Achtung die Achtung der kindlichen Individualität und Entwicklung und spiegelt sich in unserer Dokumentation - beispielweise durch die „sprechenden Wände“ und die „Portfolios“ – in Anlehnung an die Pädagogik aus Reggio-Emilia wieder. 

III. Inklusionsorientiert: 
„Der Weg, auf dem die Schwachen sich stärken, ist der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“ (M. Montessori, 2008, S. 166)
Inklusion bedeutet für uns: Jegliche Vielfalt ist „normal“ und wird wertschätzend betrachtet! Verfolgt werden die Visionen von sozialer Gerechtigkeit und die Überwindung von Hürden, die Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung verursachen. Somit ist für uns Inklusion ein multidimensionaler Arbeitsgrundsatz für alle Lebensbereiche und damit viel mehr als die Teilhabe beeinträchtigender Menschen. 
So arbeiten wir bewusst mit der Ungleichzeitigkeit kindlicher Bildungsprozesse und erleben die Einzigartigkeit eines jeden Menschen als große Bereicherung für unsere Kinderhausgemeinschaft. 
Die wichtigste Haltungsvoraussetzung zur inklusionsorientierten Arbeit ist die bereits des Öfteren erwähnte Ambiguitätstoleranz!

 

  • „Gruppenstrukturierte Öffnung“
    Im Team arbeiten wir mit einer „offenen Haltung“. Da uns die Kindsentwicklung innerhalb des Spannungsfeldes zwischen individueller Persönlichkeitsbildung einerseits und die soziale Entwicklung zur gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit in Interaktion mit einer Gemeinschaft andererseits ein besonders großes Anliegen ist, arbeiten wir jedoch innerhalb der Struktur von Gruppen. Diese sind jedoch „geöffnet“ und jede der drei Ü-drei Gruppen hat im Nebenraum einen eigenen Schwerpunkt in Interaktion mit den Kindern entwickelt welcher zudem einer ständigen Weiterentwicklung mit den Kindern unterliegt.

 

  • Erziehungspartnerschaft
    „Es macht keinen Sinn, ein Kind zu erziehen, ohne dabei die für das Kind bedeutendsten Menschen zu berücksichtigen.“ Tina Bruce  

Gemäß unserem Leitbild unterstützen und begleiten wir Eltern in der Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder partnerschaftlich. Wir arbeiten familienunterstützend und familienorientiert mit den verschiedenen Lebensformen und Familienmodellen.
Eltern sind für uns die Spezialisten für ihr Kind. Wir stehen ihnen als Spezialisten der allgemeinen Pädagogik in Erziehungsfragen auf Zeit zur Seite. Nur in einem gemeinsamen und engen Dialog zwischen Eltern und Pädagogen können wir eine möglichst optimale Entwicklung für die Kinder erreichen.
Eine vertrauensvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschaft wirkt sich hierbei positiv auf die Gesamtentwicklung des Kindes und auf die pädagogische Arbeit im Kinderhaus aus.

Wichtig ist uns, dass wir für die Nachfragen und die allgemeinen Interessen der Eltern immer ein „Offenes Ohr“ haben.


Pädagogische Durchführung
Es ist uns wichtig, dass wir die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und ihnen die Möglichkeit bieten, sich ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechend in unserer Kinderhausgemeinschaft einzubringen um sich darüber weiterzubilden.

a. Freispiel:
„Ein Kind lernt nur dann erfolgreich, wenn es verliebt ist in den Gegenstand – und Liebe verlangt Freiheit“ Loris Malaguzzi

„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur Mensch, wo er spielt.“ Friedrich Schiller (Über die ästhetische Erziehung des Menschen)

In unserem Kinderhaus messen wir dem Freispiel eine sehr große Bedeutung zu. Durch das Spielen entwickeln sich Kinder entscheidend weiter, daher ist das Spiel eine Arbeit der eigenen Entwicklung! Es ist uns bewusst, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der Frühpädagogik bewiesen haben, dass für eine gesunde und optimale Kindsentwicklung das „Freispiel“ Grundvoraussetzung ist. Diesen Erkenntnissen tragen wir in unserer Einrichtung Rechnung! Das Kind erhält bei uns von Anfang an die Möglichkeit, die Welt zu entdecken und sich selbst Wissen anzueignen.
 
In der Freispielphase können die Kinder selbst die Zeit, die Personen, den Ort und die Art des Spiels bestimmen. Jedes Kind hat eine weitestgehend freie Wahl, wann es welches Spiel wählt und wo es dieses mit wem ausführen möchte.

Unsere Räume, unsere Funktionsbereiche, das große Außengelände sowie das kleine Außengelände (speziell für Kinder unter drei Jahren) sind so konzipiert, dass sie den Kindern eine große Auswahl an unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern für unterschiedliche Lernerfahrungen bieten. Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte besteht in der Begleitung, der Beobachtung, der Gestaltung „vorbereiteter Umgebungen“ und Experimentierfelder zum forschen sowie der Dokumentation der Kindsentwicklung.

b. Partizipation und Beschwerdemanagement mit Kindern:
„Kinder brauchen Gemeinschaft, in denen sie sich geborgen fühlen, Aufgaben, an denen sie wachsen und Vorbilder, an denen sie sich orientieren können.“ G. Hüther

Kinder entwickeln sich durch aktive Mitgestaltung in Interaktion mit der Gemeinschaft weiter, lösen Probleme und tragen Verantwortung für die Gemeinschaft. Kinder haben vielfältige Möglichkeiten, unseren Alltag mitzugestalten und mitzubestimmen und sich darüber zu bilden. 
Pädagogische Fachkräfte üben sich dabei in Zurückhaltung um Raum für Kinder zu bieten. Außerdem wird Wert daraufgelegt, die Privat- und die Intimsphäre der Kinder zu achten und dass alle Teammitglieder sensibel sind für grenzüberschreitendes Verhalten. Das Rahmenschutzkonzept zur Prävention gegen Gewalt wird von allen Mitarbeitern strikt befolgt. Es wird ein Klima der Offenheit für Beschwerden und Fehler gelebt und auch Kinderbeschwerden sind explizit erwünscht. 
Information: Kinder erhalten die Möglichkeit, sich selbst über möglichst viele Angelegenheiten ihres Alltages zu informieren. So wird beispielsweise neben einem geschriebenen Speiseplan das tägliche Menü aus Menüfotos für die Kinder dargestellt. Dies sorgt dafür, dass sich die Kinder selbst über ihr Essen informieren können und nicht nachfragen müssen was es heute zum Essen gibt - und auch sonst wird im Alltag viel über Bilder geregelt.  
Partizipation: Regelmäßig finden „Gruppenrunden“ statt, in welchen die Kinder über ihren Alltag mitentscheiden. Beispielsweise werden ein Wunschessen oder Ausflugsziele festgelegt.
Mitgestaltung: Die Kinder werden in die Gestaltung des Alltags größtmöglich eingebunden und haben damit Freiheit zur Verantwortung. Beispielsweise bei der Regelerstellung für Spielgeräte und Räume, beim Blumen gießen, beim Tisch-/Tagesdienst, bei der Spielzeugbestellung, bei Wunschgerichten oder der Ausgestaltung des Schuki-Projektes. 
Interessensvertretung und Beschwerden: Die Kinder wählen einmal jährlich einen Gruppensprecher, welcher die Belange der Kinder vertritt aber auch Beschwerden der Kinder vorträgt. Es ist explizit erwünscht, dass Kinder ihre Meinungen vertreten und sich bei Ärger beschweren – sowohl bei Kindern, bei pädagogischen Fachkräften, der Leitung oder ihren Eltern. Die Gruppensprecher bilden alle zusammen das Kinderhausparlament und sammeln zum Beispiel Vorschläge zur Anschaffung von neuem Spielzeug und besprechen die Anschaffung mit der Leitung selbstständig.

Was uns leitet

"So wie ich bin, bin ich richtig – ich bin einmalig.“ 
Loris Malaguzzi (Italienischer Pädagoge und Begründer der Reggio-Pädagogik) 

1.) Grundlage unseres Handelns ist der christliche Glaube. Unsere christliche Haltung gibt uns Orientierung und ist die Basis für eine gelebte Humanität, Ambiguitätstoleranz und Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, der Natur und der Umwelt.

2.) Jedes Kind wird als ganzheitlicher, individueller Mensch in seiner
Würde geachtet und gestärkt. Innerhalb sozialer Strukturen erleben
Kinder Möglichkeiten, ihre Lebenswirklichkeit einzubringen und erfahren
hierdurch Freiheit zur Verantwortung innerhalb einer Gemeinschaft.

3.) Kinderhausteam, Eltern und Träger arbeiten in einer partnerschaftlichen Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung zum Wohle der Kinder aktiv zusammen. Familien werden in ihrer Aufgabe der Bildung und Erziehung aktiv begleitet.

Förderverein

Hier gelangen Sie zur Homepage des Vereins der Freunde und Förderer des Kinderhauses St. Matthias e.V.

Ein Mann mit dunklen Haaren und Bart mit einem blau-weißen Hemd Ein Mann mit dunklen Haaren und Bart mit einem blau-weißen Hemd

Eric Weiler

Gesamtleiter der Gesamteinrichtung Neuwied Stadt
Mittelstraße 74
56564 Neuwied

 

 

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