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Dafür stehen WIR – Inhaltliche Positionierung des Unternehmens – Gemeinsam stark für Kinder

Kachel Wir-Konzepte

Die WIR-Konzepte sind 2021-2023 in einem dialogischen und partizipativen Prozess in Zusammenarbeit aller Kitas in insgesamt 14 Workshops entstanden. Sie geben der Arbeit in den Kitas der Katholischen KiTa gGmbH Koblenz einen inhaltlichen Rahmen, sind jedoch keine starren pädagogischen Konzepte, die in jeder Kita gleich umzusetzen sind. Die Individualität jeder Kita ist bedeutsam, da sich die Arbeit der Kita nach den Bedingungen der Menschen und des Sozialraums vor Ort richtet.

In den WIR-Konzepten sind viel mehr Grundhaltungen beschrieben, mit denen wir den Menschen begegnen und unsere Arbeit gestalten. Das WIR steht hierbei für Weiterentwicklung, Individualität und Rahmen in gemeinsam getragener Verantwortung.

Die WIR-Konzepte bilden die 7 Qualitätsbereiche (Kinder, Eltern, Mitarbeiter:Innen, Verantwortung von Träger und Leitung, Verbindung von Leben und Glauben, Kita als Ort von Kirche, Weiterentwicklung und Zukunftssicherung) des Rahmenleitbildes für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier ab und stellen somit die Umsetzung der Inhalte in den Kitas sicher. 

Weitere inhaltliche Einflüsse sind aktuelle kindheitswissenschaftliche Erkenntnisse, gesetzliche Vorgaben, das Rahmenschutzkonzeptes des Bistums Trier, das Leitbild der Katholischen KiTa gGmbH Koblenz und natürlich die fundierte professionelle Erfahrung der Mitarbeitenden, die die Konzepte erstellt haben.

Im Folgenden finden Sie kurze Zusammenfassungen der einzelnen WIR-Konzepte:

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Kinder und ihre Lebenswirklichkeit

Kinder und ihre Lebenswirklichkeit

Im Mittelpunkt all unseres Handelns steht das Kind.

Wir begreifen Kinder als aktiv handelnde, kompetente und gestaltende Subjekte der eigenen Bildungs- und Entwicklungsprozesse, die die in ihnen angelegten Potentiale ausschöpfen und sich kritisch mit den Phänomenen der Erwachsenen-Welt auseinandersetzen wollen und können. Vor diesem Hintergrund ist es unsere Aufgabe, die Bedürfnisse, Ideen und Impulse der Kinder wahrzunehmen, ihre Signale ernst zu nehmen und ihre Perspektive in allen Prozessen des Kita-Alltags zu berücksichtigen.

Das Recht auf Kindsein und die Anerkennung der Kindheit als eine eigenständige Lebensphase war lange Zeit nicht selbstverständlich und ist es in Teilen heute noch nicht.

Was Kindheit in unserer Gesellschaft trotz der Vielgestaltigkeit der Lebenswelten eint, ist, dass Kinder schon früh einen Großteil ihrer Zeit in Fremdbetreuung u.a. in unseren Kindertageseinrichtungen verbringen.

Wir müssen und wollen Garanten dafür sein, dass Kinder in unseren Kindertageseinrichtungen in einem geschützten Rahmen Freiraum und Anregung finden. Hier können sie in Ganzheitlichkeit Kind sein, ihre Persönlichkeit entwickeln, Gemeinschaft leben und sich an allem ausprobieren, was das Leben an Ereignissen und Lernmomenten für sie bereithält.

Eine zentrale Grundlage in der Begleitung von Kindern ist die Sicherung ihrer Rechte, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention  festgeschrieben sind. In unseren Kitas leisten wir einen wesentlichen Beitrag zu deren Umsetzung.

Nicht nur die gesetzliche Verankerung der Beteiligungsrechte von Kindern, sondern insbesondere unsere Überzeugung, dass Partizipation das Kernstück guter pädagogischer Qualität ist, verpflichtet uns, ernsthafte Beteiligung in unseren Kindertageseinrichtungen zu leben. Vor diesem Hintergrund ist es unsere Aufgabe, die Bedürfnisse, Ideen und Impulse der Kinder wahrzunehmen, ihre Signale ernst zu nehmen und ihre Perspektive in allen Prozessen des Kita-Alltags zu berücksichtigen.

Partizipation ermöglicht Kindern handlungskompetent zu werden, d.h. Kompetenzen und Fähigkeiten zu erwerben und zu entwickeln, die ein positives Selbstbild, Stärke und Selbstvertrauen unterstützen und Selbstwirksamkeit erfahrbar machen.

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Kinder und die Bewältigung von Übergängen

Kinder und die Bewältigung von Übergängen

Das Leben ist ein steter Prozess der Weiterentwicklung. Im Zuge dessen wird jeder Mensch im Laufe seines Weges mit unzähligen Übergängen (Transitionen) konfrontiert; sie finden in allen Lebensphasen statt, sowohl in der Kindheit, in der Jugend als auch im Erwachsenenalter:

 

  • Kita-Zeit / Einschulung / Schulwechsel
  • Großer Bruder/große Schwester werden
  • Auszug aus dem Elternhaus
  • Beginn einer Ausbildung
  • Wechsel der Arbeitsstelle
  • Beginn einer neuen Partnerschaft
  • Eltern werden
  • Trennung/Scheidung
  • Rente bzw. Ruhestand

Übergänge bringen Veränderungen und Herausforderungen mit sich, die auf unterschiedlichen Ebenen gemeistert werden wollen. Wir gestalten alle großen und kleinen Übergänge in der Kindheit an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Eltern entlang. Wir verfolgen das Ziel, dass Kinder gestärkt daraus hervorgehen und sie als biographische Lernerfahrung - auch im Sinne der Resilienz - abspeichern können.

Der Übergang aus der Familie in die Kita ist in der Regel der erste Transitionsprozess, den ein Kind durchläuft; er wird begleitet von starken Emotionen, sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. Wir sind in diesem Kontext der „aufnehmende Part“, der den Prozess der Übergangsgestaltung, d.h. die Eingewöhnung für die Kinder und Eltern moderiert.

Der Wechsel der Kinder in einen anderen Alters- bzw. Entwicklungsbereich innerhalb der Kita, den wir gemeinhin „Umgewöhnung“ nennen, wird in der Fachsprache als Transfersituation bezeichnet. Bezogen auf die Anpassungsleistungen ist diese Veränderung oft leichter zu meistern, als der Übergang „Familie – Kita“. Vieles ist dem Kind schon vertraut, z.B. der Weg zur Kita, das Gebäude, der tägliche Wechsel zwischen den beiden Lebenswelten.

Der Übergang von der Kita in die Grundschule ist ein weiteres wichtiges Ereignis im Leben eines Kindes. Ein gelingender, sanfter und fließender Übergang ist abhängig von der Anschlussfähigkeit, die beide Bildungseinrichtungen herstellen. Hier sind wir in der Kita „abgebender Part“ und die Grundschule versteht sich als „aufnehmender Part“.

Die frühzeitige aktive Beteiligung der Eltern ist für die Gestaltung gelingender Übergänge unerlässlich. Im intensiven Austausch über die gegenseitigen Erwartungen, in der Berücksichtigung der kulturellen und religiösen Hintergründe, in der Offenheit für die Ideen und Gedanken der Eltern entsteht Verständnis füreinander. Dies ist zum einen die Basis für einen Eingewöhnungsprozess, der von beiden Seiten mitgetragen wird, und zum anderen der Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in gemeinsamer Verantwortung für das Wohl des Kindes.

Insbesondere in der Begleitung von kleinen Kindern begegnen uns immer wieder regelmäßige Übergänge im Tagesablauf (z.B. Spielen - rausgehen – Mittagessen – Ruhen – Aufwachen – Abgeholt werden), die von Anspannung und Stressfaktoren für alle Beteiligten begleitet werden. Diese Mikrotransitionen stellen für die Kinder jeweils eine Herausforderung dar, die gemeistert werden will. Dieser Prozess braucht Zeit, um die immer wiederkehrenden Routinen zu verinnerlichen, und unsere Unterstützung mit Hilfe von stressreduzierenden Methoden.

Gelingende Übergänge - von einem Vertrauensort zum nächsten - sind für alle Kinder entscheidend hinsichtlich des Verlaufs ihrer Bildungsbiographie. Fühlen sie sich in ihrer neuen Situation wohl und angekommen, so können Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und die Freude am Explorieren und Lernen Raum bekommen.

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Kinder und ihr Bedürfnis nach Wohlergehen

Kinder und ihr Bedürfnis nach Wohlergehen

„Ein am Wohl des Kindes ausgerichtetes Handeln ist dasjenige, welches die an den Grundrechten und Grundbedürfnissen von Kindern orientierte, für das Kind jeweils günstigste Handlungsalternative wählt“

Die Orientierung an den Bedürfnissen der Kinder ist für uns handlungsleitend. Wir lassen uns auf die gedankliche Welt der Kinder ein – achtsam, aufmerksam und zugewandt.

Dabei ist uns bewusst, dass jeder Gedanke, den wir versuchen, aus der Perspektive des Kindes zu denken, von unseren Erfahrungen, unseren Grenzen, unserer Vorgeschichte, unserem Erzogen sein, unseren Annahmen von Welt, unseren Werten und Vorstellungen beeinflusst wird bzw. gefärbt ist.

Wissenschaftliche Modelle unterscheiden zwischen physiologischen und psychischen Bedürfnissen:

Die physiologischen Bedürfnisse beziehen sich auf Schlaf, Ruhe, Erholung, Essen, Trinken, zur Toilette gehen, Licht, frische Luft, Bewegung, die Behandlung von Beulen und Schrammen, ein Dach über dem Kopf, Sicherheit, Spannung und Entspannung, …!

Die psychischen Bedürfnisse beinhalten Bindung, Beziehung, Sicherheit, Vertrauen, Kontakt, Gemeinschaft, Trost, Schutz, Zugehörigkeit, Nähe, Anerkennung, Würde, Integrität, Resonanz, Empathie, Kohärenz, Verständnis, Selbstbestimmung, Selbstbehauptung, Individualität, Exploration, Freiheit, Kreativität, Herausforderung, Inspiration, Eigensinn, …!

Ein mechanisches Befriedigen physiologischer Bedürfnisse könnte zwar zielführend sein, widerspricht aber weitestgehend bedürfnisorientiertem pädagogischen Arbeiten. Es sind vielmehr Prozesse, die vom dialogischen Miteinander, von der Interaktion mit dem Kind, seinem Leben in Gemeinschaft und vom Anerkennen seiner Selbstbestimmtheit abhängig sind. All dies sind Aspekte, die über die physiologischen Bedürfnisse hinausgehen und das Bedürfnis nach ganzheitlichem – also auch psychischem - Wohlbefinden unterstreichen.

Um Lernmomente positiv zu bewältigen, ist es - ebenso wie bei gelingenden Übergängen - von Bedeutung, dass das Kind sich in der Situation sicher, wohl und angenommen fühlt. So kann es neuen Herausforderungen, die in der Regel mit physischen und psychischen Spannungszuständen einhergehen, selbstbewusst und im Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten begegnen.

Das innere Gleichgewicht hilft dem Kind dabei, eine innere Kraft – eine Widerstandskraft zu entwickeln, die es befähigt, sich gegen widrige Bedingungen 6 zu schützen. Diese Kraft bezeichnen wir als Resilienz. Im Mittelpunkt der Resilienzforschung steht die Erkenntnis, dass Resilienz keine angeborene und feststehende Persönlichkeitseigenschaft ist, sondern sich in der Interaktion zwischen Individuum und Umwelt prozesshaft entwickelt.

Kinder erleben in unseren Kindertageseinrichtungen Fachkräfte, die ihnen sensibel, zugewandt und achtsam begegnen. So lernen sie, gestärkt durch Zutrauen und Vertrauen, für ihr eigenes Wohlergehen und das der Gemeinschaft einzustehen.

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Kinder und das Leben in Gemeinschaft

Kinder und das Leben in Gemeinschaft

Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann nicht ohne andere Menschen sein. Unser ganzes Leben ist eingebettet in Beziehungen. Wir reagieren auf Beziehungsangebote, entwickeln Gefühle dazu, sind interessiert, beantworten Signale und verarbeiten die Erfahrungen in unserem „Sozialorgan“ Gehirn, das sich auf dieser Grundlage strukturiert und verschaltet.

Unser Gehirn braucht die Resonanz – das Feedback – des anderen und der Umwelt, um sich entwickeln zu können. Insbesondere die Beziehungserfahrungen, die wir bereits als kleines Kind machen, sind entscheidend für die Entwicklung einer stabilen Identität und sozialer Kompetenzen.

Die Kita ist ein Lern- und Erfahrungsort, an dem die Kinder ihre Gemeinschaftsfähigkeit erproben, entwickeln und ausbauen können.

Mit anderen in Interaktion zu gehen und den Alltag mit vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten gemeinsam zu gestalten, ist für Kinder eine anspruchsvolle Aufgabe – wobei sie grundsätzlich wesentlich unbefangener und vorbehaltloser aufeinander zugehen und miteinanderumgehen, als dies später im Erwachsenenalter zu beobachten ist.

Um das alles zu lernen, brauchen Kinder etwa Gleichaltrige – „peer-groups“ – sie suchen und finden dabei ihre sozialen Beziehungen selbst.

Darüber hinaus brauchen Kinder eine wohlwollende Atmosphäre und Erwachsene, die ihnen als Vorbild dienen und vorleben, wie soziales Miteinander gelingen kann aber nicht direktiv in die Aushandlungsprozesse der Kinder eingreifen.

Die Kita ist ein Ort, der vielfältige Erfahrungsräume bietet. Damit soziales Miteinander gelingen kann, braucht es die Verständigung auf einen Handlungsrahmen, der für alle verbindlich ist. Eine relative Eindeutigkeit geben Recht, Gesetze und Ge- bzw. Verbote. Sie dienen dem Schutz des einzelnen und der Gemeinschaft. Darüber hinaus gibt es Regeln des Miteinanders, diese entstehen im Dialog, sind verhandelbar, transparent und überprüfbar, sinnbedeutend und nachvollziehbar, gelten für alle und sind nicht zeitlos gültig.

Alle Aushandlungen basieren auf unserem partizipativen und demokratischen Verständnis von Gemeinschaftsgestaltung. Demokratisches Handeln lernt man nicht theoretisch, sondern nur praktisch im partizipativen Miteinander – je früher umso besser.

Wir alle sind unterschiedlich – einzigartige Unikate – das ist uns nicht neu. Wenn wir über Diversität sprechen, dann drücken wir damit zunächst genau diese Verschiedenheit aus. Es bedeutet aber auch Unterscheidbarkeit, die unabdingbar ist für das Zurechtfinden in der Welt.

Dennoch sind wir nicht nur unterschiedlich, sondern auch gleich, denn wir haben Gemeinsamkeiten, die uns verbinden. Unsere grundlegendste Gemeinsamkeit ist die Würde eines jeden einzelnen; sie ist unantastbar und unumstößlich.

Für Kinder sind es in erster Linie die gemeinsamen Themen, die Freude an geteilter Erfahrung und Begeisterung sowie das damit einhergehende Gefühl von Verbundenheit, das sie zueinander finden lässt. Dabei sind sie in Bezug auf die Verschiedenheit und Vielfalt von Lebensentwürfen und Lebens-wirklichkeiten sehr offen und neugierig. So wächst Interesse am Gegenüber und an seiner Geschichte; es ist die Grundlage für die Entwicklung eines Wir-Gefühls.

Wir leben in unseren Kitas ein erweitertes Verständnis von Inklusion, das in erster Linie unserer vorurteilsbewussten und dem Menschen zugewandten Haltung entspringt. Abwertungen und Ausgrenzungen aller Art, egal auf welches persönliche Merkmal unseres Gegenübers sie sich beziehen, sind nicht akzeptabel.

Jeder Mensch hat das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Entwicklung, unabhängig von Heterogenitätsmerkmalen wie z.B. körperlicher Gegebenheiten, ethnisch-kultureller Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung und Religion.

In aller Offenheit für- und miteinander unterwegs zu sein bedeutet, sowohl Schritte aufeinander zu zugehen, als auch auf der Basis unserer Werte eine gemeinsame Zielrichtung zu verfolgen. Kinder brauchen eine menschenfreundliche und insbesondere kinderfreundliche Gesellschaft, die sie trägt, sie sich entfalten lässt und ihnen eine glückliche und gesunde Kindheit ermöglicht. Die Voraussetzung dafür sind Erwachsene, die vorleben, wie Kontakt und Gemeinschaft gelingen kann.

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Gemeinsam als persönlich und fachlich kompetente Mitarbeitende

Gemeinsam als persönlich und fachlich kompetente Mitarbeitende

Wir sind als Mitarbeitende in Kitas individuelle Fachpersonen. In dieser Begrifflichkeit, die uns vielleicht sperrig erscheint, verbinden sich die Aspekte: Fachlichkeit und Persönlichkeit; beides geht Hand in Hand und ist allgegenwärtig. Die Entwicklung dieser persönlichen und fachlichen Identität erfordert eine stete Selbstreflexion unserer Haltung und Handlung.

Wir sind Fachpersonen mit gefestigten und gleichzeitig offenen und reflektierten Persönlichkeiten. So gestärkt können wir den uns anvertrauten Kindern Stabilität geben und ihnen das nötige Zutrauen schenken, die eigenen Herausforderungen und Abenteuer anzunehmen und zu meistern.

Partizipation ist nicht nur ein Recht von Kindern; sie ist der Schlüssel zu allen Selbstbildungsprozessen und zur Entwicklung einer selbstverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Frühkindliche Bildung und Entwicklung ist immer auf die Mitwirkung von Erwachsenen angewiesen; dabei spielt die Qualität der Beziehungen eine wichtige Rolle. In der Beziehungsgestaltung spiegelt sich unsere Haltung zum Kind und zu seinen Rechten.

Wir tragen Verantwortung für die zugewandte, partizipative und ermutigende Atmosphäre in unserer Kita und dafür, dass Kinder hier eine anregungsreiche Umgebung vorfinden, die sie gemeinschaftlich um- und mitgestalten können.

Pädagogische Arbeit ist ohne einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Thema Macht nicht möglich. Diese Aussage kann durchaus zu Irritationen führen, denn der Begriff Macht ist oftmals negativ belegt und mag in den pädagogischen Kontext einer Kindertageseinrichtung nicht so recht passen. Tatsächlich aber sind pädagogische Beziehungen immer auch Machtverhältnisse, denn es geht um Konstellationen zwischen ungleichen Partnern, um ein Wissens- und Erfahrungsgefälle und um Abhängigkeiten. In diesem Sinn stellt „echte“ Partizipation nicht nur die Frage nach der Verteilung von Entscheidungsbefugnissen, sondern auch nach der Machtverteilung zwischen Erwachsenen und Kindern. Jede bewusst reflektierte Machtabgabe der Erwachsenen mündet in einer Bemächtigung und damit Stärkung der Kinder.

Um Kindern frühes Demokratielernen zu ermöglichen, ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Demokratieverständnis und das Erkennen der diesbezüglichen Handlungsspielräume unerlässlich.

Unsere Haltung zu Vielfaltsaspekten und Verschiedenheit gründet auf einem vorurteilsbewussten und inklusiven Verständnis von Gemeinschaft und Miteinander. Alle sind gleich und doch verschieden – alle gehören dazu! Für uns bedeutet das, auch unsere Alltagsannahmen diesbezüglich stetig zu reflektieren. Unsere eigenen Erfahrungen können Chance und Risiko zugleich sein. Das Aufspüren von früherworbenen Erfahrungen ist die Grundlage für eine vertiefte Auseinandersetzung im Hier und Jetzt.

Mit unserer Individualität und Einzigartigkeit, unseren Ressourcen und Talenten sind wir eine Bereicherung für die Kinder und Familien sowie für unsere Zusammenarbeit in den Teams.

Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, sowohl einzeln als auch im Team, halten wir unser Fachwissen aktuell und entwickeln uns persönlich weiter.

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Gemeinsam Verantwortung tragen und wertorientiert führen

Gemeinsam Verantwortung tragen und wertorientiert führen

Die Katholische KiTa gGmbH Koblenz ist als freier Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe an-erkannt. Unser gesetzlicher Auftrag gründet auf § 22 „Grundsätze der Förderung“ und § 22a „Förde-rung in Tageseinrichtungen“ im SGB VIII.

Eine weitere Grundlage unserer Arbeit stellen das Rahmenleitbild für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier, das Rahmenschutzkonzept zur Prävention gegen Gewalt und das Unternehmensleitbild dar.

Zur Erfüllung unseres Auftrags sind alle Inhalte über unser wertorientiertes Qualitätsmanagement verbindlich geregelt. Die Prozesse werden kontinuierlich überprüft, weiterentwickelt und damit gesichert.

Darauf basierend tragen wir gemeinsam die Verantwortung, Kindern und Familien eine zeitgemäße, zukunftsorientierte und qualitätsvolle Kindertagesbetreuung mit klarem katholischem Profil anzubieten und uns für die Belange von Kindern und Familien einzusetzen

Der Betriebsträger „Katholische KiTa gGmbH Koblenz“ verantwortet einerseits die inhaltliche Qualität der pädagogischen, religionspädagogischen und pastoralen Arbeit der Kindertageseinrichtung. Andererseits sorgt er, bezogen auf die Organisation und den Betriebsablauf, für den notwendigen finanziellen, personellen und strukturellen Rahmen unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.

Die Geschäftsführung, eingesetzt durch den Aufsichtsrat, trägt die Gesamtverantwortung, steuert den Gesamtprozess und delegiert Zuständigkeiten und entsprechende Aufgaben und Verantwortungen auf die unterschiedlichen Leitungsebenen, u.a. auf die Leitungen der Bürogemeinschaften, Gesamtleitun-gen und Standortleitungen bzw. die ständigen Vertretungen der Standortleitung.

Die Gesamtleitung (GL) - als Trägervertretung - hat im Rahmen ihrer Aufgaben sowohl eine personal-verantwortliche und weisungsbefugte als auch eine unterstützende Funktion; sie verantwortet, stellvertretend für den Betriebsträger, alle inhaltlichen und organisatorischen Aspekte, ist Dienstvorgesetzte aller Mitarbeitenden in ihrer Gesamteinrichtung und die direkte, unterstützende Ansprechperson für die Standortleitung und ihre Stellvertretung. Darüber hinaus pflegt sie eine vertrauens- und respektvolle Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung der Gesamteinrichtung.

Die Standortleitung (SL) ist die direkte Vorgesetzte der Kita-Mitarbeiten-den und trägt gemeinsam mit ihrer ständigen Vertretung (sSL) Sorge für einen sowohl inhaltlich als auch organisatorisch qualitativ guten Kita-Alltag vor Ort.

Alle, die in entsprechenden Positionen sind, wissen das fachlich und persönlich kompetentes Führen und Leiten ein sehr komplexes und herausforderndes Unterfangen ist. Insbesondere auf der Basis unseres Anspruchs der Wertorientierung und des Führens und Leitens mit „Herz und Verstand“.

Wir sind in unserer Führungs- und Leitungstätigkeit auf verbindende und tragende (Arbeits-) Beziehungen angewiesen, d.h. wir brauchen verlässliche Wegbegleiter*innen, um unseren komplexen Alltag professionell, kreativ und menschenfreundlich gestalten zu können. Das setzt eine transparente Kommunikation in der Zusammenarbeit aller Beteiligten voraus.

Wir verstehen uns alle als aktiven Teil einer zugewandten und sich wechselseitig anerkennenden Unternehmenskultur. So tragen wir in unserer jeweiligen Position die Verantwortung dafür, dass unsere Werte und Grundhaltungen in unserem Tun nach innen und außen lebendig werden.

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Gemeinsam die Kita als Ort von Kirche gestalten

Gemeinsam die Kita als Ort von Kirche gestalten

Der Gedanke, als Kita „Ort von Kirche“ zu sein, ist für uns nicht neu. Wir verstehen unsere Kitas als Entdeckungsorte des Lebens und damit auch des Evangeliums. Tag für Tag findet hier Begegnung statt. Menschen unterschiedlichster Herkunft mit all ihren individuellen Lebensentwürfen treffen aufeinander und machen miteinander Gemeinschaft und Glauben erfahrbar

Ermutigt und bestärkt wird unser pädagogisches und religionspädagogisches Selbstverständnis durch die Perspektivwechsel in der katholischen Kirche, die u.a. über die Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Bistum Trier zum Ausdruck kommen.

Auch die Weitung der pastoralen Räume und die netzwerkartige Kooperation aller Orte, an denen Menschen im Miteinander Kirche erfahren können und eingeladen werden, diese mitzugestalten, berührt unseren Auftrag der gelebten Verbindung von Leben und Glauben und unsere Verortung in den gegebenen pastoralen Räumen.

Unser pädagogischer und religionspädagogischer Auftrag orientiert sich dabei am Wohl des Kindes. In unseren Kitas finden Kinder Raum und Zeit, unmittelbar, intuitiv und entschlossen die Welt zu entdecken sowie religiöse Erfahrungen zu sammeln. Unser Selbstverständnis, als Kita „Familienort“ von Kirche zu sein, ist die Grundlage für die Erfüllung unseres Auftrags zur Sozialraumorientierung, der sowohl im SGB VIII als auch im KitaG von Rheinland-Pfalz gesetzlich verankert ist. Danach sind wir als Kindertageseinrichtungen aufgefordert, den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien aufmerksam zu begegnen und unseren pädagogischen Alltag auf die jeweiligen Lebenssituationen, die sich aus den Bedingungen des Sozialraums einer Kita ergeben, abzustimmen. Die entsprechenden Bedingungen sind in unseren Kitas sehr verschieden, je nach Einzugsgebiet, sozialen Strukturen, Infrastruktur und der unmittelbaren Zugangsmöglichkeiten zu Beratungs-, Bildungs- und Familienangeboten. Unser Ziel ist es, strukturelle Benachteiligungen zu überwinden und zur Ver-besserung von Teilhabechancen beizutragen sowie Unterstützung zu gewährleisten.

Die Kita ist meist der erste außerfamiliäre Lern- und Lebensort für Kinder. Aber sie ist keine Insel – sie ist ein wichtiger Teil des Sozialraums und steht in enger Verbindung zum Umfeld und zu den individuellen Lebenswelten der Familien. Als eigenständige, pastorale Orte innerhalb eines tragfähigen Netzwerkes sehen wir unsere Aufgabe in der Begleitung und Unterstützung von Kindern und Familien in ihrer sozialräumlichen Lebenswelt.

In diesem Sinne wollen wir das kirchliche und kommunale Gemeindeleben bereichern und dabei die gegebenen Strukturen, zugewandt, annehmend, anerkennend und solidarisch für die Menschen gestalten, die uns begegnen bzw. uns anvertraut sind. Um Kindern Gestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten zu eröffnen, ist es wichtig, dass gelebte Partizipation die Grundlage unseres pädagogischen Selbstverständnisses ist. Wir verschaffen der Stimme der Kinder Gehör, nehmen ihre Sicht der Dinge wahr und ernst und beziehen ihre Perspektive mit ein. Wir unterstützen die kindliche Auseinandersetzung mit dem Sozialraum, in dem wir ihn erkunden, mit den Kindern darüber ins Gespräch kommen, Verbindungen herstellen und den Horizont erweitern.

Dabei ist es unser Ziel, in der Gemeinschaft zum Wohl der Kinder und Familien zu handeln und über unseren institutionellen Bildungsauftrag hinaus eine kirchliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrzunehmen.

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Kinder und ihre Entwicklung

Kinder und ihre Entwicklung

Wir betrachten jedes Kind als ganzheitliche Persönlichkeit; es entwickelt sich in der Einheit von Körper, Geist und Seele. Die einzelnen Entwicklungsbereiche, die alle ihre Wichtigkeit und Bedeutung haben, stehen in Abhängigkeit und Wechselwirkung zueinander und bauen aufeinander auf.

Konkret heißt das, dass wir jedes Kind unbedingt als Ganzes wahrnehmen. So haben alle Kinder, die wir in unserer Kita begrüßen, schon ihre Lebensgeschichte. Wir wollen sie in ihren jeweils individuellen Entwicklungsaufgaben begleiten. Dafür ist es wichtig, sie und ihre Geschichte kennenzulernen, um ihr Handeln, ihre Botschaften und Signale zu verstehen.

Der Vertrauensaufbau zu und eine enge Zusammenarbeit mit der Familie des Kindes ermöglichen uns, Hinweise über den bisherigen Entwicklungsverlauf des Kindes, seine Vorlieben, seine Wesensart, seine Talente zu erhalten.  

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Kindern spielen die begleitenden Bezugspersonen. Abhängig von ihrer Sozialisierung und den emotionalen, sozialen und intellektuellen Kompetenzen, gestalten sie die Atmosphäre, in der ein Kind aufwächst und beeinflussen damit auch sein Erfahrungs- und Entwicklungsfeld.

In der Begleitung der Kinder spielt die Beobachtung eine wichtige Rolle. Beobachten im Sinne von „Beachtung schenken“ heißt in erster Linie, am Kind, seinen Signalen und seinem Tun interessiert zu sein sowie den Blick auf seine Stärken und Ressourcen zu richten. Dies wahrzunehmen, mit den Kolleg*innen zu diskutieren und festzuhalten, sind eine gute Grundlage für die Erstellung von Entwicklungsberichten, über die wir uns dann auch im regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgespräch mit den Eltern austauschen.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“

(afrikanisches Sprichwort)

In diesem Sinn ist die wichtigste Erkenntnis in der Entwicklungsbegleitung von Kindern die, dass es das „Durchschnitts-Kind“ nicht gibt und jede Entwicklung nach eigenem Tempo verläuft. Jedes Kind macht seine individuellen Fortschritte entlang seiner Interessen, seiner Talente, seiner Anlagen auf der Grundlage tragfähiger Beziehungen und in einem Umfeld, dass ihm Entwicklung in jeder Hinsicht ermöglicht.

Unsere Aufgabe ist es, in unseren Kitas genau dies, mit Respekt und Achtung vor den enormen Entwicklungsleistungen der Kinder, zu gewährleisten.

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Kinder und ihre Selbstbildungsprozesse

Kinder und ihre Selbstbildungsprozesse

Unsere Aufgabe ist es, die Lern- und Bildungsprozesse der Kinder zu verstehen und zu begleiten. Deshalb setzen wir uns intensiv mit den Vorgängen in der frühkindlichen Bildung auseinander.

Die Entwicklungsfähigkeit der synaptischen Verbindungen ist in der frühen Kindheit besonders hoch. Sie zielt auf Selbständigkeit, Selbstbestimmtheit und ein positives Selbstkonzept sowie die Entdeckung der inneren Schöpferkraft und das Interesse an der Aneignung von Welt.

Die Neuheit einer Erfahrung, wenn sie vom Kind als bedeutsam und wichtig empfunden wird, bewirkt im Gehirn eine Irritation. Das Bedürfnis des Gehirns, dies auszugleichen und die innere Ordnung im System wiederherzustellen, ist der Auslöser bzw. gibt den Impuls für die Suche nach Lösungen und Wegen zur Bewältigung der neuen Erfahrung. Hat das Kind die Lösung gefunden bzw. die Herausforderung gemeistert, fühlt es sich selbstwirksam, kompetent und gerüstet für die nächste neue Erfahrung. Deshalb sprechen wir in unserem Verständnis von frühkindlicher Bildung ausdrücklich von Selbstbildung.

Spielen ist für Kinder daher kein Zeitvertreib, sondern die wichtigste Form des Lernens in der Lebensphase der Kindheit. Im Spiel vollziehen sich Selbstbildungsprozesse, indem das Kind eigene Ideen entwickelt und umsetzt, seine Phantasie walten lässt, Erfahrungen sammelt, sich selbst als ein Teil der Gemeinschaft begreift, beteiligt ist, andere beteiligt, Lösungswege kreativ entwirft, erprobt und verwirft, Gedanken und Gefühle kommuniziert usw.

Somit muss das Freispiel den größten Stellenwert im Tagesablauf der Kita einnehmen. Innen- und Außenräume der Kita, die als offene, frei und selbstbestimmt zugängliche Spiel- und Aktionsflächen nutzbar sind, werden zu Orten, an denen Kinder mit allen Sinnen ein Bild von sich selbst, von anderen und der Welt entwickeln können.

Unsere persönliche und fachliche Gegenwärtigkeit ist in jedem Augenblick gefragt. Es ist eine besondere Herausforderung stetig präsent zu sein und sich gleichzeitig zurückzunehmen.

Die Basis für alle Bildungsaktivitäten sind sichere emotionale Beziehungen, dialogische Auseinandersetzung, gewahrte Kinderrechte, partizipative Beziehungsgestaltung, eine wohltuende Atmosphäre, ein Klima der Ermutigung, des Zutrauens und der wechselseitigen Anerkennung sowie die ernsthaft gelebte Beteiligung. Partizipation braucht Erwachsene, die in der Lage sind, einen gleichwertigen Dialog zu führen und zuhören zu können. Ob sie ernst genommen werden, ob ihre Sicht der Welt wichtig ist, ob sich andere für ihre Wünsche interessieren – all dies erleben Kinder zunächst in der Art und Weise, wie wir mit ihnen kommunizieren.

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Kinder und ihr Recht auf Schutz

Kinder und ihr Recht auf Schutz

Ein Meilenstein im Kinderschutz ist das uneingeschränkte Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung, das allerdings erst im November 2000 auch nach international steigendem Druck im Rahmen der UN-Kinderrechtskonvention wie folgt verabschiedet wurde:

BGB §1631 Absatz 2 (2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Seitdem gehört Deutschland zu den Ländern, die dieses absolute Gewaltverbot gesetzlich verankert haben. Diesem Gesetz sind wir alle verpflichtet.

Aktiver Kinderschutz auf der Grundlage dieser Gesetze umfasst sowohl präventive als auch intervenierende Maßnahmen. Die intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik und die Ableitung entsprechender Maßnahmen im Kontext von Kindertageseinrichtungen sind unabdingbar.

Gewalterfahrungen aller Art verletzen den Körper und die Seele des Kindes und hemmen seine Entwicklung oft tiefgreifend und mit folgenschwerer Wirkung bis ins Erwachsenenalter.

Die Grundlage unseres präventiven Handelns in Bezug auf Gewalt/sexualisierte Gewalt ist unser institutionelles Schutzkonzept „Rahmenschutzkonzept zur Prävention gegen Gewalt, insbesondere sexualisierte Gewalt, an Kindern in katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier“.

Es beschreibt und konkretisiert alle Aspekte des Kinderschutzes entlang der Qualitätsbereiche, aus dem Rahmenleitbild für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Trier. Unsere Aufgabe ist es, die darin beschriebenen Wege in unseren Kitas zu beschreiten und die Inhalte im Alltag mit den Kindern lebendig werden zu lassen.

Der im Jahr 2005 im SGB VIII eingeführte § 8a (konkretisiert im Bundeskinderschutzgesetz 2012) beschreibt den Schutzauftrag aller Akteure der Kinder- und Jugendhilfe bei Kindeswohlgefährdung.

Der Gesetzestext regelt im Absatz 4 das Vorgehen von Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe in Verdachtsfällen, wozu auch unsere Kindertageseinrichtungen gehören. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen Trägern von Kindertageseinrichtungen und dem jeweiligen Träger der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt) sichert das strukturell richtige Vorgehen im Verdachtsfall.

Wir tragen Sorge dafür, dass Kinder in unseren Kindertageseinrichtungen geschützt und sicher sind.

Um dies sicherzustellen, uns alle stetig dafür zu sensibilisieren und in der alltäglichen Umsetzung zu stärken, ergreifen wir auf Grundlage des Rahmenschutzkonzeptes zahlreiche präventive Maßnahmen im Hinblick auf unsere diesbezügliche fachliche und persönliche Kompetenz.

Unternehmensweit sind die Verantwortlichkeiten, Prozessschritte und Vorgehensweise zur Intervention bei Verdacht auf Gewalt/sexualisierter Gewalt an Kindern sowie Aussagen zu Grenzverletzungen geregelt. Dies soll Sicherheit in der Bearbeitung von Fehlverhalten bzw. destruktiven Handlungsweisen geben.  In allen Verdachtsfällen ist die Sicherstellung des Schutzes von Kindern als Sofortmaßnahme das erste Gebot.

Nicht die gesetzlichen Bestimmungen lassen uns für den Schutz von Kindern und gegen unangemessenes Verhalten eintreten. Es ist unsere eigene Selbstverpflichtung und die Motivation, mit der wir unsere Berufswahl getroffen haben, die uns für das Wohl von Kindern einstehen und alles in unserer Macht stehende tun lässt, damit Kinder in unseren Kindertageseinrichtungen gesunde und glückliche Kindheitserfahrungen sammeln können.

Eine Mutter hat ihr Kind auf dem Arm und spricht mit einer Erzieherin
Gemeinsam mit Eltern und Familien

Gemeinsam mit Eltern und Familien

Für Eltern bedeutet der Eintritt ihres Kindes in die Kita eine große Veränderung: ihre alleinige Zuständigkeit für die Entwicklung ihres Kindes wird künftig durch die persönlichen und fachlichen Kompetenzen der Mitarbeitenden in unseren Kitas ergänzt.

Unsere gemeinsame Verantwortung für eine am Kindeswohl orientierte Bildung, Betreuung und Erziehung gilt für die gesamte Kita-Zeit. Dabei verbindet uns das Ziel, dem Kind eine sichere, unbeschwerte und gesunde Entwicklung zu ermöglichen.

Die Qualität unserer Zusammenarbeit und die Anschlussfähigkeit der beiden Systeme sind ausgesprochen bedeutsam für das Kind.

Auch wenn Kinder unsere Kitas - als familienergänzende Institutionen - zunehmend früher und für immer länger werdende Zeitspannen besuchen, bleiben die Eltern die primären Bindungspersonen. Das Zuhause ist der Ort der frühesten und intensiven Lebenserfahrungen, der im Vergleich zur Kita-Welt immer einen nachhaltigeren Einfluss hat. Kinder sind aufs engste mit ihren Familien verbunden. Das heißt mit jedem neuen Kita-Kind wird eine ganze Familie, die ebenso individuell ist, wie es selbst, Teil unserer Kita-Gemeinschaft.

Ebenso wie wir Kinder in ihrer Einzigartigkeit1 annehmen wie sie sind, begegnen wir auch den Eltern und Familien. Um Eltern und Familien in allen Fragen adäquat begleiten, beraten und unterstützen zu können, haben wir zum einen die einzelne Familie mit ihren jeweils individuellen Bedarfen und zum anderen die Gesamtheit der Eltern/Familien im Blick. Es ist unser Auftrag, die Zusammenarbeit mit Eltern und Familien professionell und vertrauensvoll zu gestalten. Dies setzt eine zugewandte Haltung voraus, die auf unserem christlichen Menschenbild sowie unseren Werten beruht.

Um Eltern und Familien unser pädagogisches Handeln verstehbar zu machen, schaffen wir Gelegenheiten, darüber mit uns und untereinander ins Gespräch zu kommen. Wir wählen angemessene Methoden der Informationsweitergabe – strukturiert, verständlich und übersichtlich, um möglichst alle zu erreichen.

Die Basis einer guten Kooperation ist die gegenseitige Anerkennung der Kompetenzen, wechselseitiges Verständnis, Offenheit und der Abgleich der Erwartungen. Der Schlüssel dazu ist und bleibt die Kommunikation.

Alle Eltern haben die Möglichkeit den Kita-Alltag mitzugestalten, ihre jeweils eigenen Ressourcen und Kompetenzen einzubringen, Rückmeldungen zu geben und ihre Anliegen zu formulieren. Über unser Qualitätsmanagement sichern wir, dass Beschwerden der Eltern auf- und ernstgenommen sowie professionell bearbeitet werden. Die Beschwerdewege werden bei Aufnahme des Kindes und während der Kita-Zeit regelmäßig bekannt gemacht.

Darüber hinaus gibt es konkrete Beteiligungsformen in den Gremien der Elternvertretung (Elternversammlung, Elternausschuss) und das Einbringen der Elternperspektive in den Kita-Beirat.

Wenn wir die Kräfte der Systeme Kita und Familie bündeln sowie verlässlich und kooperativ zusammenarbeiten, können wir den Kindern im Spannungsfeld zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmtheit vertraute und unterstützende Wegbegleitende sein.

Mitarbeitende
Gemeinsam als professionelles Team

Gemeinsam als professionelles Team

Eine funktionierende Teamarbeit und kontinuierliche Teamentwicklung sind der Ausgangspunkt und Motor für die Qualität unserer pädagogischen Arbeit.

Unser gemeinsames Ziel ist es, den Kindern in unseren Kitas bestmögliche Voraussetzungen für eine gesunde und an ihren Bedürfnissen orientierte Entwicklung zu schaffen und sie durch verlässliche und partizipative Beziehungsgestaltung in ihren Selbstbildungsprozessen zu begleiten.

Wollen wir den Begriff „Team“ zu einem Qualitätsmerkmal machen, dann meint das mehr als gemeinsam als Gruppe zu arbeiten und dabei in bester Absicht den jeweils eigenen Zielsetzungen nachzugehen.

Vielmehr ist die Voraussetzung für eine gelingende Teamarbeit und damit für eine gute Kita-Qualität, die gemeinsame Aufgaben- und Zielorientierung unter Berücksichtigung der Vielfalt und Verschiedenheit im Team.

Klare Strukturen, eindeutige Aufgabenverteilung, ein gemeinsamer Wissenspool und die Motivation aller, aktiv und eigenverantwortlich am Teamentwicklungsprozess teilzunehmen, definieren die Zusammenarbeit in einem guten Team.

Die Qualität der Zusammenarbeit im Team ist von vielen Faktoren abhängig. Die gemeinsame Verständigung auf eine Haltung, die sich an unserem christlichen Menschenbild und den damit verbundenen Werten orientiert und die Reflexion der jeweils eigenen Fachlichkeit und Persönlichkeit, bilden die wesentliche Grundlage.

Auf der Grundlage einer guten Teamkultur, haben Gespräche, Austausch und Auseinandersetzung eine reelle Chance sachlich, konstruktiv, bereichernd und lösungsorientiert geführt zu werden.

Eine gute Team- und Gesprächskultur ist die Grundlage allen fachlichen und persönlichen Handelns im Kita-Team und damit auch der Sicherung und Weiterentwicklung unserer Professionalität.

Gerade in Zeiten zunehmender physischer als auch psychischer Belastung und einem hohen Stresslevel im Kita-Alltag, ist es wichtig, dass wir uns der Bedeutung der Team-Resilienz bewusst sind. Positive Aspekte im Erleben der (Arbeits)-Gemeinschaft sind diesbezüglich als Schutzfaktoren anzusehen.

Neben den bereits beschriebenen alltäglichen verbindenden Aspekten, beinhaltet die Teampflege auch gemeinsame Aktionen und Erlebnisse, innerhalb oder außerhalb der Kita, die das WIR-Gefühl stärken. Im Bewusstsein, dass die Qualität unserer Zusammenarbeit in enger Wechselwirkung zur Qualität der pädagogischen Arbeit steht, gestalten wir unser Miteinander professionell, respektvoll und zugewandt.

Dadurch schaffen wir eine Kita-Atmosphäre, die ihre Wirkung nach innen und außen sichtbar und spürbar für alle Beteiligten entfaltet.

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Gemeinsam die Verbindung von Leben und Glauben erfahrbar machen

Gemeinsam die Verbindung von Leben und Glauben erfahrbar machen

Nach unserem christlichen Verständnis ist der Mensch ein Geschöpf und Ebenbild Gottes. Daraus leiten sich seine Würde und die Unverletzlichkeit seines Lebens ab, gänzlich unabhängig von Erfolg, Leistungen, Sozialstatus und Besitz.

Damit unser christliches Menschenbild und die Werte, nach denen wir streben, in unserem Tun lebendig werden können, sind wir bereit und verpflichtet, ein christliches Selbstverständnis als einzelne Person und auch als gesamtes Team zu entwickeln.

Grundlage aller sichtbaren und expliziten Zeichen, die mehr als Dekoration sein wollen, ist unsere christliche Haltung und eine wohlwollende, herzliche Atmosphäre, die implizit bei allem mitschwingt. Ein zugewandter Umgang miteinander, herzliches Lachen, verbindende Brücken bauen, in Beziehung zueinander treten, sich aufeinander verlassen können, sind im täglichen Zusammenleben, insbesondere in einem Alltag mit Kindern, von Bedeutung. Kinder brauchen diese positiven Impulse, damit sie sich in gesicherter Atmosphäre entwickeln, wachsen, die Welt aneignen können und ihre Sehnsucht nach Geborgenheit, Anerkennung und Liebe in der Gemeinschaft beantwortet wird.

Im Anknüpfen an die Lebenswirklichkeit, die Kompetenzen, Bedarfe und Interessen der Kinder und Familien, gestalten wir gemeinsam den Kita-Alltag und schaffen ganz selbstverständlich Verbindungen zwischen lebensweltlichen Themen und biblischen Geschichten sowie religiösen Erzählungen. Wir pflegen Traditionen und Rituale, lernen die Feste im Kirchenjahr kennen und verstehen und feiern sie in der Gemeinschaft.

Unsere katholischen Kitas sind Orte für alle Kinder und Familien. Hier treffen sich Menschen unter-schiedlicher Herkunft mit je eigener religiöser Sozialisation und Weltanschauung, um miteinander zu leben und zu lernen. Dabei gilt für uns der Grundsatz:

Jedes Kind ist mit seiner Familie unbedingt angenommen und willkommen.

Auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes und Selbstverständnisses gestalten wir das Miteinander in unseren Kitas. Wir sind beheimatet in unserem Glauben, der sich aus unseren eigenen religiösen Erfahrungen speist. Gleichzeitig sind wir interessiert an den religiösen Erfahrungen aller Kinder und Familien und greifen deren Lebenswirklichkeit, ihre Themen, Rituale und Feste im Dialog und in unserem Miteinander auf.

Dabei richten wir den Blick in erster Linie auf Gemeinsames und Verbindendes. Uns ist es wichtig, offen und ohne Bewertung mit anderen Religionen aber auch mit der Entscheidung für eine nichtreligiöse Lebensführung umzugehen. Die Bereitschaft, über den persönlichen Tellerrand hinauszuschauen, das eigene Wissen zu erweitern und miteinander über die Unterschiedlichkeiten ins Gespräch zu kommen, bildet die Basis für wechselseitiges Verstehen.

Nach unserer christlichen Überzeugung sind Leben und Glauben keine zwei voneinander getrennten Wirklichkeiten, sondern ganz natürlich und selbstverständlich miteinander verbunden.

Deshalb gestalten wir unsere Kitas als Orte, an denen Kinder und Erwachsene erfahren, dass sie rein um ihrer selbst willen gesehen und angenommen sind.

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Gemeinsam Gegenwart gestalten und Zukunft sichern

Gemeinsam Gegenwart gestalten und Zukunft sichern

Wir alle sind Teil des Unternehmens „Katholische KiTa gGmbH Koblenz“ und wollen gemeinsam gute Kita-Qualität gewährleisten – das ist unser Maßstab – sowohl gegenwärtig als auch zukünftig. Dabei begegnen uns viele Themen, die uns herausfordern und bewältigt werden wollen. Wenn alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Perspektive einzubringen und ihre Interessen berücksichtigt sehen, kann es uns gelingen, gemeinsam unseren Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten.

Dazu gestalten wir unsere Zusammenarbeit transparent und dialogisch, diskutieren Inhalte und wägen Ergebnisse ab. Unser Vorgehen ist zielorientiert und prozessoffen und wir sorgen gemeinsam dafür, dass Zuversicht und Freude unser Tun begleiten.  Wir nehmen unseren gesetzlichen und kirchlichen Auftrag professionell und verantwortungsbewusst wahr, in dem wir unsere Arbeit am gesellschaftlichen Wandel und den Lebenswirklichkeiten von Kindern und Familien ausrichten. Dabei begegnen uns zunehmend neue Lern- und Tätigkeitsfelder, die uns auffordern unsere pädagogische Praxis auf der Grundlage erkannter Bedarfe und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu reflektieren.

Unser wertorientiertes Qualitätsmanagement-System, das in allen Kitas Anwendung findet, stellt unterstützende Instrumente zur Verfügung. Wir nutzen sie für eine professionelle, d.h. reflektierte und zielorientierte pädagogische und religionspädagogische Arbeit. Damit schaffen wir Effekte, die uns Vergewisserung, Sicherheit, Struktur, Eindeutigkeit, Überprüfbarkeit und am Ende auch Arbeitserleichterung bringen.

Wir sehen Fehler als Chance zur Weiterentwicklung und nehmen Fehler- und Beschwerdemeldungen auf dieser Grundlage professionell entgegen. Wir bearbeiten alle Eingaben gewissenhaft, führen Ge-spräche, entscheiden, auf welcher Ebene die Bearbeitung erfolgen soll/kann (Subsidiaritätsprinzip) und geben zeitnah Rückmeldung.

Ein wichtiges Thema im Sinne der Zukunftssicherung stellt für uns alle das Thema Nachhaltigkeit dar. Mit Blick auf die Achtung vor und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung sowie den uns gegebenen Ressourcen ist nachhaltiges Denken und Handeln in all unseren Unternehmensbereichen - insbesondere in der konkreten Arbeit mit den Kindern - unerlässlich. Auf diesem Weg ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) anschlussfähig an das, was in unseren Kitas seit vielen Jahren fester Bestandteil ist: unser Bild vom aktiven, kompetenten und selbstbestimmten Kind, Werteorientierung in der Verbindung von Leben und Glauben, unser Einsatz für Chancen-gleichheit und Bildungsgerechtigkeit, das gemeinsame Erkunden der Umwelt und die Ermöglichung leibsinnlicher Welt- und Naturerfahrungen.

Menschen zu gewinnen, die sowohl persönliche als auch fachliche Kompetenzen mitbringen, um mit uns gemeinsam unsere Kindertageseinrichtungen als Orte zu gestalten, die allen Kindern gleichermaßen gute Chancen für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben ermöglichen, ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Zukunftssicherung.

Die Motivation, in einer Kita tätig sein zu wollen, basiert in erster Linie auf dem Wunsch, Kinder acht-sam und zugewandt auf ihrem Lebens- und Bildungsweg zu begleiten. Damit diese Motivation nicht an Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit verliert, gestalten wir in unserem Unternehmen Katholischen KiTa gGmbH Koblenz den „Arbeitsplatz Kita“ gemeinsam. Darüber hinaus öffnen wir unsere Kita als Ausbildungsort für verschiedene Arten von Praktika und Ausbildungsformen, geben Einblick in unser Arbeitsfeld und stellen uns auf Grundlage der „Träger-übergreifenden Rahmenvereinbarung für Praxisanleitung von Rheinland-Pfalz“ als Lernort zur Verfügung. Dabei gewährleisten wir eine zuverlässige und regelmäßige Begleitung, insbesondere durch qualifizierte Praxisanleitungen. Auszubildenden eröffnen wir die Möglichkeit, sich in der Verknüpfung von Theorie und Praxis zu erproben, ihr erlerntes Wissen direkt anzuwenden, durch praktische Erfahrungen zu ergänzen und dabei Handlungskompetenzen zu entwickeln.